Anlasswiderstände werden heute nur noch zum Starten großer Drehstromasynchronmaschinen mit Schleifringläufer eingesetzt. Der Anlasswiderstand wird im Läuferkreis eingeschaltet und stufenweise abgeschaltet. Er begrenzt den Anlaufstrom des Motors und erhöht dessen Wirkkomponente (Leistungsfaktor) und damit das Antriebsmoment, da nur der Wirkanteil des Stromes für das Moment des Motors.
Der Widerstand und dessen Abstufung bestimmen das Anlaufverhalten des Antriebs.
Die Abstufung wird entweder so ausgeführt, dass von Stufe zu Stufe ein gleich großer Anlaufspitzenstrom I2 fließt, oder (idealerweise) ein definiertes Anlaufverhalten des Motors gegeben ist. Der Quotient I1 / I2 (I1 = Strom bei dem in die nächste Stufe geschaltet wird) gibt an, um wieviel die nächste Stufe kleiner ist, als die vorhergehende und bestimmt die Anzahl der Anlass-Stufen.
Die Schaltung der Anlass-Stufen erfolgte früher mit hand- oder motorbetätigten Schaltwalzen oder Nockenkontrollern mit festem Schaltprogramm. Heute werden hier überwiegend zeit-, strom- oder läuferfrequenzabhängig geschaltete Schütze eingesetzt.
Während bei kleineren Antrieben meist ein Widerstand mit einer festen Abstufung gewählt wird, werden bei großen Motoren, um die Anzahl der Läuferschütze zu begrenzen, die Widerstände dual gestuft. Mit 5 oder 6 Läuferschützen erhält man 25 – 1 bzw. 26 –1 Stufen die entsprechend dem gewünschten Anlaufverhalten ausgewählt und softwareseitig angesteuert werden.
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