Elektrischer Widerstand

Alle | A | B | D | E | F | G | H | I | K | L | M | O | Ö | S | T | W | Z

Elektrischer Widerstand Definition 

Der elektrische Widerstand ist eine fundamentale physikalische Eigenschaft von Materialien, die den Fluss von elektrischem Strom durch einen Leiter behindert. Diese Eigenschaft ist besonders bei metallischen Leitern von Bedeutung, wo der Widerstand eine entscheidende Rolle in der Bestimmung der Stromflussmenge spielt. Der elektrische Widerstand wird durch das Formelzeichen R dargestellt und ist eng mit der Leitfähigkeit des Materials verbunden. 

Einheit Elektrischer Widerstand 

Die Einheit elektrischer Widerstand ist das Ohm (Ω). Diese Einheit wurde zu Ehren des deutschen Physikers Georg Simon Ohm benannt, der das nach ihm benannte Ohmsche Gesetz formulierte. Ein Ohm definiert den Widerstand eines Leiters, wenn eine an ihn angelegte Spannung von 1 Volt einen Strom von 1 Ampere durch den Leiter fließen lässt. Das Verständnis dieser Einheit ist essenziell, da sie die Grundlage für die Quantifizierung des Widerstandes in elektrischen Schaltungen bildet. 

Elektrische Leitfähigkeit und elektrischer Widerstand 

Der elektrische Widerstand eines Materials ist der Kehrwert seiner Leitfähigkeit. Ein Material mit hoher Leitfähigkeit, wie z.B. Kupfer oder Silber, hat einen niedrigen Widerstand und ermöglicht einen ungehinderten Stromfluss. Umgekehrt weisen Materialien mit geringer Leitfähigkeit, wie Eisen oder Nickel, einen hohen Widerstand auf und behindern den Stromfluss stärker. Diese Eigenschaft macht sie besonders geeignet für die Herstellung von Widerständen. 

Ein Leiter hat einen elektrischen Widerstand von R = 1 Ω, wenn eine an ihn angelegte Spannung von U = 1 Volt einen Strom von I = 1 Ampere durch den Leiter fließen lässt. Diese Beziehung wird durch das Ohmsche Gesetz beschrieben, das eine zentrale Rolle im Verständnis elektrischer Schaltungen spielt. 

Formelzeichen Widerstand 

Das Formelzeichen für den Widerstand ist R. Dieses Symbol wird in elektrischen Schaltplänen und Berechnungen verwendet, um den Widerstandswert eines Bauteils oder einer Materialstrecke zu kennzeichnen. Das Ohmsche Gesetz, das den Zusammenhang zwischen Spannung (U), Strom (I) und Widerstand (R) beschreibt, ist ein grundlegendes Gesetz der Elektrotechnik. Es lautet: 

R=UIR = \frac{U}{I}R=IU  

Dieses Formelzeichen ist in der Elektrotechnik weit verbreitet und unerlässlich für die Analyse und das Design von elektrischen Schaltungen. 

Abhängigkeit des Widerstandes von Materialeigenschaften 

Der Widerstandswert eines Leiters hängt von mehreren physikalischen Eigenschaften ab, die durch die folgende Formel ausgedrückt werden: 

R=ρ⋅lAR = \rho \cdot \frac{l}{A}R=ρ⋅Al  

Hierbei gilt: 

  • R ist der elektrische Widerstand in Ohm (Ω), 
  • ρ (rho) ist der spezifische Widerstand des Materials in Ohm-Meter (Ω·m), 
  • l ist die Länge des Leiters in Metern (m), 
  • A ist der Querschnitt des Leiters in Quadratmetern (m²). 

Der spezifische Widerstand ρ ist eine Materialkonstante, die angibt, wie stark ein Material den Stromfluss hemmt. Materialien mit einem niedrigen spezifischen Widerstand, wie Gold oder Kupfer, sind hervorragende Leiter und werden oft in elektrischen Leitungen verwendet. Materialien mit einem hohen spezifischen Widerstand, wie Eisen oder Nickel, eignen sich besser für die Herstellung von Widerständen, da sie den Stromfluss effektiver begrenzen. 

Wärmeerzeugung und Leistung im Widerstand 

Der im elektrischen Widerstand fließende Strom erzeugt Wärme, eine Erscheinung, die als Joulesche Erwärmung bekannt ist. Diese Wärmeentwicklung ist eine direkte Folge des Widerstandes, der die Bewegung der Elektronen im Leiter behindert, wodurch kinetische Energie in Wärme umgewandelt wird. Die erzeugte Wärmeleistung P in einem Widerstand kann mit der folgenden Formel berechnet werden: 

P=I2⋅RP = I^2 \cdot RP=I2⋅R 

Diese Wärmeerzeugung ist eine wichtige Eigenschaft, die in vielen Anwendungen bewusst genutzt wird, etwa in Heizgeräten oder zur Begrenzung von Stromspitzen in Schaltungen. 

Materialien für Elektrische Widerstände 

Die Wahl des Materials für den elektrischen Widerstand hängt von der spezifischen Anwendung ab. Gute Leiter wie Gold, Silber, Kupfer und Aluminium haben einen niedrigen spezifischen Widerstand und eignen sich daher eher für Anwendungen, bei denen ein geringer Widerstand gewünscht ist, wie z.B. in Stromleitungen. Schlechte Leiter wie Eisen, Stahl, Chrom und Nickel haben hingegen einen hohen spezifischen Widerstand und werden bevorzugt als Widerstandswerkstoffe verwendet. Diese Materialien sind besonders nützlich, wenn eine präzise Strombegrenzung erforderlich ist. 

Herstellung und Spezifikation von Widerständen 

Die Herstellung von Widerständen erfordert präzise Verfahren, um die gewünschten elektrischen Eigenschaften zu erreichen. Der Prozess beginnt mit der Auswahl eines geeigneten Widerstandsmaterials, das in die richtige Form gebracht wird, um den gewünschten Widerstandswert zu erzielen. Anschließend werden Anschlüsse angebracht und der Widerstand wird mechanisch fixiert, um eine stabile und langlebige Komponente zu schaffen. 

Die wichtigsten Kenngrößen eines Widerstands sind: 

Widerstandswert in Ohm (Ω) 
Der primäre Wert, der die Strombegrenzung angibt. 

Leistungsabgabe in Watt (W) 
Gibt an, wie viel Leistung der Widerstand sicher dissipieren kann, ohne beschädigt zu werden. 

Widerstandstoleranz 
Der Bereich, in dem der tatsächliche Widerstandswert vom nominalen Wert abweichen darf. Präzisionswiderstände haben eine geringe Toleranz, typischerweise ±1 % oder weniger. 

Temperaturkoeffizient 
Gibt an, wie stark sich der Widerstandswert mit der Temperatur ändert. Ein niedriger Temperaturkoeffizient ist wünschenswert für Anwendungen, bei denen Stabilität wichtig ist. 

Kühlart 
Widerstände müssen oft gekühlt werden, um die durch den Stromfluss erzeugte Wärme effektiv abzuleiten. 

Schutzart 
Widerstände können in verschiedenen Schutzarten angeboten werden, um sie vor mechanischen Schäden, Feuchtigkeit oder chemischen Einflüssen zu schützen. 

 

Elektrischer Widerstand Beispiele 

Um das Konzept des elektrischen Widerstands besser zu veranschaulichen, betrachten wir einige elektrischer Widerstand Beispiele aus der Praxis: 

Kupferdraht 
Ein 1 Meter langer Kupferdraht mit einem Querschnitt von 1 Quadratmillimeter hat einen sehr geringen Widerstand von etwa 0,017 Ohm. Kupfer wird aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit häufig in elektrischen Leitungen verwendet. 

Heizdraht aus Nichrome 
Ein 1 Meter langer Draht aus Nichrome, einer Nickel-Chrom-Legierung, mit einem ähnlichen Querschnitt wie der Kupferdraht, hat einen deutlich höheren Widerstand von etwa 1,1 Ohm. Dieser hohe Widerstand führt zur Erwärmung des Drahts bei Stromfluss und wird in elektrischen Heizgeräten genutzt. 

Kohleschichtwiderstand 
In einem elektronischen Schaltkreis kann ein Kohleschichtwiderstand mit einem Widerstandswert von 10 kΩ (10.000 Ohm) verwendet werden, um den Stromfluss zu begrenzen und bestimmte Spannungspegel zu erzeugen. 

Zurück