Flüssigkeitsanlasser sind Anlassgeräte für Schleifringläufermotoren, bei denen anstelle eines Widerstandsleiters ein Elektrolyt eingesetzt wird. Elektrolyte sind Flüssigkeiten, in denen die Stromleitung durch Ionen stattfindet. Das kann z.B. eine Salzlösung sein, die in Natrium- und Chlorionen dissoziiert: NaCl(s) → Na+(aq) + Cl-(aq). Bei Flüssigkeitsanlassern wird häufig Natriumhydrogenkarbonat NaHCO3-Lauge (Natron-Lauge) verwendet. Dabei findet die Verringerung des Widerstandswertes entweder durch Eintauchen von Elektroden in den Elektrolyten statt, die Elektroden werden einander angenähert oder der Elektrolytspiegel zwischen den Elektroden wird durch Umpumpen verändert. Da sich die Konzentration durch Verdampfen und Aufspaltung des Wassers laufend ändert, erfordern Flüssigkeitanlasser stete Wartung und Kontrolle. Sie sind allerdings vergleichsweise preisgünstig. Es sollen schon große Elektromotoren durch Eintauchen von Blechplatten in ein (Meerwasser) Hafenbecken gestartet worden sein, was allerdings den Fischen nicht so gut bekommen sein soll.
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