Wie auch der Kurzschlussläufermotor ähnelt der Schleifringläufermotor einem Drehstromtransformator mit drehbar gelagerter Wicklung. Im Gegensatz zu dem Ersteren sind die Enden seiner Wicklungen jedoch auf Schleifringe geführt, an welchen Stromabnehmer = Bürsten anliegen. Diese herausgeführten Läuferanschlüsse gestatten die Einschaltung von Widerständen im Läuferkreis. Die Widerstände begrenzen den Anlaufstrom und vergrößern das Drehmoment des Motors. Mit Anlaufwiderständen im Läuferkreis ist das Motormoment innerhalb gewisser Grenzen etwa proportional dem Läuferstrom, so lässt sich das Anlaufverhalten durch stufenweises Abschalten der Anlasswiderstände ziemlich exakt steuern. Im hochgelaufenen Zustand können die Schleifringe durch eine am Motor befindliche so genannte Bürstenabhebevorrichtung (BAV) kurzgeschlossen werden, so dass keine Zusatzverluste im Läuferkreis mehr auftreten.
Während der Schleifringläufermotor einst der meist eingesetzte Antrieb bei Krananlagen und allen weiteren Anwendungen war bei denen eine Beeinflussung der Drehzahl notwendig oder gewünscht war, werden heute nur noch große Motoren ab ca. 630 kW und diese vorwiegend für Betriebsspannungen ab 6 kV gefertigt und eingesetzt. In allen anderen Anwendungen ist der Schleifringläufermotor von der Kombination Frequenzumrichter + Kurzschlussläufermotor verdrängt worden.
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