Ein Schlupfwiderstand ist ein spezieller Widerstand, der in den Läuferkreis eines Asynchronmotors, insbesondere in Schleifringläufermotoren, dauerhaft integriert wird. Durch seine Funktion kann der Schlupfwiderstand die Drehzahl-Last-Kennlinie des Motors beeinflussen, was sich besonders bei stark schwankenden Lasten und hohen Anlaufmomenten als vorteilhaft erweist. Er reguliert den Anlaufstrom und bietet eine einfache Methode zur Anpassung der Motordrehzahl an wechselnde Betriebsbedingungen. Der Schlupfwiderstand zählt daher zu den klassischen Werkzeugen in der elektrischen Antriebstechnik und findet in der Industrie in verschiedenen Anwendungsbereichen seine Anwendung.
Der Begriff Schlupfwiderstand leitet sich vom sogenannten „Schlupf“ ab, der in Asynchronmotoren auftritt. Der Schlupf bezeichnet den Unterschied zwischen der Drehzahl des rotierenden magnetischen Feldes im Stator und der tatsächlichen Drehzahl des Rotors. Der Schlupfwiderstand erhöht diesen Unterschied gezielt, indem er Widerstände in den Läuferkreis einfügt, die den Läuferstrom und damit das Anlaufverhalten beeinflussen. Durch diesen zusätzlichen Widerstand im Läuferkreis sinkt die Drehzahl des Motors unter Last, und der Motor kann durch den Einsatz des Schlupfwiderstands „weicher“ arbeiten – das heißt, er reagiert flexibler auf wechselnde Belastungen.
Der Läuferkreis eines Schleifringläufermotors ist über Schleifringe und Kohlebürsten nach außen geführt, was den Einbau eines Schlupfwiderstands ermöglicht.
Schlupfwiderstände bieten im Betrieb eines Asynchronmotors mehrere technische Vorteile:
Trotz ihrer Vorteile bringen Schlupfwiderstände einige Einschränkungen und Herausforderungen mit sich:
Schlupfwiderstände finden in der Industrie Anwendung in Bereichen, in denen eine hohe Lastabhängigkeit der Drehzahl und ein stabiler Anlauf wichtig sind. Typische Einsatzfelder sind:
Mit der Einführung und Weiterentwicklung von Frequenzumrichtern und anderen drehzahlvariablen Antrieben hat der Einsatz von Schlupfwiderständen in der Industrie abgenommen. Frequenzumrichter bieten eine effizientere Drehzahlregelung, da sie die Frequenz und Spannung der Motorspeisung anpassen, ohne Energie durch Widerstand zu verlieren. Dadurch arbeiten Frequenzumrichter-Motoren energieeffizienter und mit geringeren Verlusten.
Dennoch bleibt der Schlupfwiderstand in einigen Nischenanwendungen ein bewährtes Mittel zur Drehzahlregelung und wird auch heute noch in bestimmten Industrien eingesetzt, wo seine Vorteile im Bereich der Lastanpassung und einfachen Steuerbarkeit weiterhin gefragt sind.
Der Schlupfwiderstand ist ein einfaches, aber effektives Mittel zur Drehzahlregelung in Asynchronmotoren, insbesondere bei Anwendungen, die häufigen Lastschwankungen unterliegen. Er ermöglicht eine stabile und lastabhängige Drehzahlsteuerung und sorgt für eine schonende Begrenzung des Anlaufstroms. Trotz seiner Zusatzverluste und des Wartungsbedarfs ist er in der Industrie weiterhin von Bedeutung, besonders in Anlagen, die eine hohe Flexibilität bei wechselnden Lasten benötigen. Alternativen wie Frequenzumrichter haben jedoch in vielen Anwendungen an Bedeutung gewonnen und den Schlupfwiderstand in energieeffizienten Bereichen zunehmend ersetzt.
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