Thermische Zeitkonstante

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Thermische Zeitkonstante 

Die thermische Zeitkonstante T ist eine Kenngröße, die das thermische Verhalten eines Widerstandes beschreibt. Sie gibt an, wie schnell die Temperatur eines Widerstandes unter bestimmten Betriebsbedingungen ansteigt, nachdem eine elektrische Belastung angelegt wurde. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig, um das Verhalten eines Widerstandes unter Last und bei kurzzeitigen Überlastungen beurteilen zu können. 

 

Was bedeutet die thermische Zeitkonstante genau? 

Die thermische Zeitkonstante T gibt die Zeit an, nach der die Temperatur eines Widerstandes etwa 67 % der Differenz zur Endtemperatur erreicht hat. Sie ist ein Maß für die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs: 

  • Nach 1T: Der Widerstand hat ca. 67 % seiner Endtemperatur erreicht. 
  • Nach 5T: Die Temperatur hat nahezu (ca. 99 %) den Endwert erreicht. 

Die Endtemperatur hängt dabei von der abgegebenen Leistung und den Umgebungsbedingungen (z. B. Kühlung) ab. 

 

Welche Faktoren beeinflussen die thermische Zeitkonstante? 

Die thermische Zeitkonstante eines Widerstandes wird von mehreren Faktoren bestimmt, darunter: 

  1. Material und Masse des Widerstandes 
    Widerstände mit hoher Masse, wie beispielsweise Gusswiderstände, benötigen länger, um ihre Temperatur zu verändern. Dies führt zu einer höheren Zeitkonstante. Leichtbau-Widerstände haben eine kleinere Masse und erreichen ihre Endtemperatur schneller. 

  2. Oberfläche des Widerstandes 
    Eine größere Oberfläche erleichtert die Wärmeabgabe an die Umgebung. Dies kann die Zeitkonstante reduzieren, da die Wärme schneller abgeführt wird. 

  3. Kühlung 
    Aktive Kühlmaßnahmen (z. B. Lüfter oder Wasserkühlung) verringern die Zeitkonstante, da die Wärme schneller abtransportiert wird. Ohne ausreichende Kühlung steigt die Zeitkonstante an. 

  4. Bauform und Struktur 
    Die Bauform des Widerstandes beeinflusst sowohl die Wärmeleitfähigkeit als auch die Fähigkeit zur Wärmeabgabe. 

 

Bedeutung der Zeitkonstante für die Überlastbarkeit 

Die thermische Zeitkonstante hat direkten Einfluss auf die kurzzeitige Überlastbarkeit eines Widerstandes: 

  • Widerstände mit einer großen Zeitkonstante erwärmen sich langsamer und können dadurch kurzfristige Leistungsspitzen (z. B. bei Impulsbelastungen) besser verkraften. 
  • Die maximale Belastbarkeit hängt jedoch auch von der Impulsbelastbarkeit ab, die nicht unmittelbar mit der Zeitkonstante zusammenhängt. Sie beschreibt, wie viel Energie in einem kurzen Zeitraum aufgenommen werden kann, ohne den Widerstand zu beschädigen. 

Ein Widerstand mit hoher Zeitkonstante ist also ideal für Anwendungen, bei denen kurzfristig hohe Leistungen auftreten, da er die entstehende Wärme über einen längeren Zeitraum aufnimmt und abführt. 

 

Praxisbeispiel: GINO Gusswiderstände 

GINO Gusswiderstände sind ein Beispiel für Widerstände mit besonders hoher thermischer Zeitkonstante. Durch ihre massive Bauweise können sie Wärme über einen längeren Zeitraum speichern, ohne schnell zu überhitzen. Dadurch zeichnen sie sich aus durch: 

  • Hohe Überlastbarkeit: Sie können kurzzeitig extremen Belastungen standhalten, ohne dass es zu Schäden kommt. 
  • Effiziente Wärmeverteilung: Die große Masse sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der erzeugten Wärmeenergie. 

Diese Eigenschaften machen GINO Gusswiderstände zu einer idealen Wahl für Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen, beispielsweise in der Industrie oder im Maschinenbau. 

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